Donnerstag, 4. Juni 2015

Renovierung eines Wurstfüllers (IV)

Renovierung eines Wurstfüllers

(IV)  Kessel lackieren


Nach längerem mal wieder ein Update. Es hat sich einiges getan, der Wurstfüller ist inzwischen fast fertig und war schon in Betrieb! Aber der Reihe nach:

Nachdem alle Teile des Antriebs nun fertig waren, ist der Kessel an der Reihe gewesen. Wie schon erwähnt bin ich auf Kelterlack gekommen den ich mir in diesem Fall von Jansen gekauft habe. Kelterlack kommt aus der Wein- und Mostherstellung und wird dort für den Anstrich von Metall und Holtbehältern verwendet, aber auch für Obst- und Beerenpressen. Das bedeutet, dass er zum einen lebensmittelecht ist, zum anderen mechanische Belastungen ganz gut abkönnen sollte.

Zuerst wurde der Kessel abgebürstet und der Rost abgeschliffen, und dann wie die Getriebeteile mit BEnzin ausgewaschen und danach mit Spülwasser ausgekocht:





Kesselinneres nach dem reinigen. Mehr war leider nicht mehr zu machen, aber zum überstreichen ist das in Ordnung:


 Dann gehts ans anstreichen. Hierzu ein Hinweis: Kelterlack ist sehr dickflüssig und trocknet sehr schnell auf der Oberfläche an, daher wäre es für die Zukunft besser, den Lack ein wenig mit Spiritus zu verdünnen (Spiritus ist die Lösemittelbasis des Lacks) und mit der Lackierpistole zu spritzen. Bei mir sind mit dem Pinsel einige nicht so schöne Tropfnasen entstanden.




Ich habe dannn lälnger überlegt ob ich den Kessel auch aussen anstreichen soll. Eigentlich ist die Patina schön, aber da der Sockel Rost hatte, habe ich mich entschieden auch außen weiß zu streichen. Mittlerweile habe ich noch Ovatrol empfohlen bekommen, eine Rostversiegelung auf Ölbasis. Für Außen wäre das sicher das Richtige gewesen.

Meine Entscheidung ist dann so ausgefallen: Kessel weiß, Sockel und Handgriffe mit Metallschutzlack schwarz:






Zwischenzeitlich wurde noch eine Sockelplatte aus eiche für den ganzen Füller gebaut:





Und dann ist der Füller das erste Mal wieder zusammengebaut worden! Hier sieht mann jetzt auf dem letzten Bild auch die schwarz lackierten Teile am Kessel:








Leider ist beim ganzen Renovieren einer der Niederhalter verloren gegangen, wie auf dem letzten Bild hier oben zu sehen. Diese Niederhalter haben die Funktion den Kessel beim Hochkurbeln des Stempels "nieder zu halten".

Nachdem die Kurbel beim Kauf nicht dabei war, weil wohl verschollen, musst ich mit was überlegen. Ein Ringschlüssel wurde umfunktioniert: Der Vierkantantrieb am Füller hat 15mm Kantenlänge und somit sind Normkorbeln, wie es sie bei norelem.de oder dergleichen gibt raus. Dafür paast ein 19er Ringschlüssel über den Vierkant. Ein kurzes Stück Stahlstab wurde mit 15mm aufgebohrt und zum Außenvierkant gefeilt, dann am Ringschlüssel angeschweißt. Der 18er Schlüssel wurde abgeschnitten eine Gewindestange angeschweißt für den Handgriff - fertig ist die Kurbel!

Dann war der erste Probelauf dran: Alles super! Zuerst habe ich den Füller mit Kartoffelpüree getestet, auch um den Lack innen noch ein bisschen "anzuarbeiten". Dann kam das erste Mal wursten:

 
Läuft prima! Es sind noch ein zwei Kleinigkeiten zu tun aber funktionsfähig ist er...
Als Dichtung zwischen Kessel und Stempel haben wir ein paar lagen Zewa und Backpapier verwendet (bewährt sich eigentlich ganz gut, da das Backpapier besser gleitet und auch nicht völlig luftdicht abschließt, sodass der sich beim Runterkurbeln aufbauende Luftdruck entweichen kann)

Was steht noch aus?
  • Schönen Kurbelgriff drechseln
  • Lebensmittelechtes Lagerfett kaufen
  • Niederhalter fräsen (beim Hochkurbeln des Stempels verkeilt dieser leicht weil sich der Kessel schräcg stellt --> was ohne den zweiten Niederhalter nicht passieren würde.)
  • Sockelplatte einlassen
  • Dichtung für Stempel besorgen
  • Evtl. ein Ventil in den Stempel einbauen

Bissel was kann man immer noch optimieren ...
 



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