Mittwoch, 18. März 2015

Renovierung eines Wurstfüllers (I)

Renovierung eines Wurstfüllers

(I) Wie alles Begann

 

Nachdem in letzter Zeit viel gewurstet wurde im Freundeskreis, hatte ich mir zunächst einen Fleischwolf Gr. 20 von Alexanderwerk bei eBay geschossen. Da ich von dem ganzen anderen Mist, den es dort als Neuware gibt, nichts halte wollte ich gleich was vernünftiges und deshalb Alexanderwerk. Man merkt es am Gewicht, Gussstahl, da kann ich in 100 Jahren nichts dran kaputt machen.

Nachdem dann fleißig damit gewurstet wurde (eine Fülltülle war damals mit ersteigert worden) und sich das Abfüllen immer so hinzog, weil man mit dem Wolf einfach keine Masse durchbekommt, sondern nur Druck, musste was neues her.

Es hat genau einen Tag gedauert bis ich wusste welche Art Wurstfüller ich will aber gute 2 Monate bis ich dann was passendes gefunden hatte.
  •  Es sollte entweder ein Alexanderwerk oder Vogtwerk Gerät werden (die alten Dinger sind einfach genial, nicht kaputt zu kriegen und sehen einfach gut aus)
  • Am besten stehend, da die Platzverhältnisse für einen liegenden Füller zu klein sind. 
  • Mindestfüllmenge sollten ~ 5 Liter sein
  • Es durfte ruhig auch was Renovierungbedürftiges sein
Also wurde viel gesucht und irgendwann bei kleinanzeigen stieß ich auf ein unfassbar günstiges Angebot:
Alexanderwerk, stehend, 6 Liter, alles aus Guss, bissl verrostet und leider fehlte die Kurbel, dafür schlappe 35€ - was wirklich nicht teuer ist.
Hier die Bilder aus dem Inserat:


Mit Versand etc., kam ich dann auf ~45€ und eine Woche später stand das gute Ding vor meiner Tür.
In der Zwischenzeit hatte ich mich bereits kundig gemacht, was alles zu tun ist und wo ich Ersatzteile etc. beschaffen konnte.
Hier noch Bilder vom Zustand bei Anlieferung:





Was ich als erstes geprüft habe, war die Gängigkeit des Getriebes, und zum Glück konnte ich mit einem 15mm Schraubenschlüssel problemlos die Zahnstange hoch und runter bewegen. Was ist also zu tun?
  1. Der Füller wird komplett zerlegt und evtl. gesandstrahlt in jedem Fall zumindest abgeschliffen (Gehäuse, Kolben, Zylinder, Getriebeteile etc.)
  2. Neulackierung aller Teile die nicht mit dem Wurstbrät in Berührung kommen mit normalem Metallschutzlack
  3. Dichtring am Presskolben muss ersetzt werden
  4. Kurbel mit 15mm Innenvierkant muss angeschafft werden
  5. Lebensmittelechter Anstrich der Komponenten die mit dem Wurstbrät in Berührung kommen (Zylinder innen und Flansch, Kolben, Zahnstange)
  6. Neue Grundplatte aus Holz muss gefertigt werden
  7. Füllrohre müssen angeschafft werden
Es gibt also einiges zu tun!

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